Adolf Schlatters Auslegung „Johannesevangelium verstehen“ in moderner Sprache
🤓 Das Wichtigste in Kürze
- Worum geht es in diesem Leitfaden? Das Johannesevangelium Kapitel für Kapitel verstehen – mit der klassischen Auslegung von Adolf Schlatter, neu geschrieben in klarer, moderner Sprache.
- Für wen ist das gedacht? Für alle, die tiefer in das Johannesevangelium einsteigen wollen, ohne sich durch schwer verständliche theologische Fachsprache kämpfen zu müssen.
- Was macht Schlatter besonders? Er verbindet historische Genauigkeit mit theologischer Tiefe und fragt nicht nur nach abstrakten Lehrsätzen, sondern nach dem Leben hinter den biblischen Texten.
- Was ist das Johannesevangelium? Das vierte Evangelium des Neuen Testaments – das tiefste, das theologischste, das persönlichste. Während die anderen Evangelien erzählen, was Jesus tat, zeigt Johannes, wer Jesus ist.
Warum das Johannesevangelium?
Man muss, wenn man das Johannesevangelium aufschlägt, bereit sein für etwas Besonderes. Dieses Evangelium ist anders. Es denkt tiefer. Es schaut weiter. Es führt uns unmittelbar zu Jesus selbst.
Die drei anderen Evangelien – Matthäus, Markus, Lukas – erzählen uns, was Jesus tat und lehrte. Johannes zeigt uns, wer Jesus ist.
ℹ️ Wer war Adolf Schlatter?
Adolf Schlatter war ein Mann, der die Theologie auf den Boden zurückholen wollte. Geboren 1852 in St. Gallen, gestorben 1938 in Tübingen, verbrachte er sein Leben damit, die biblischen Texte so auszulegen, wie sie gemeint waren: nah am Text, nah an der Geschichte, nah am Leben.
Man nannte ihn den “Realisten” unter den Theologen. Während andere seiner Zeit die Bibel mit philosophischen Theorien überzogen, fragte Schlatter: Was steht da eigentlich? Was hat der Verfasser gemeint? In welcher Welt hat er gelebt?
Über vierzig Jahre lehrte er Neues Testament, zuletzt in Tübingen. Seine Kommentare sind keine akademischen Abhandlungen für Spezialisten. Sie sind “für Bibelleser” geschrieben, wie er selbst sagte. Für Menschen, die verstehen wollen, was die Schrift sagt.
Das Problem: Schlatters Sprache ist heute schwer zu lesen. Die Sätze sind verschachtelt. Die Gedankengänge sind dicht. Das akademische Deutsch des 19. Jahrhunderts liegt uns fern.
Die Lösung: Diese Neubearbeitung überträgt Schlatters theologische Tiefe in klare, moderne Sprache – ohne die Substanz anzutasten. Jeder Abschnitt wird neu geschrieben im Stil klarer, journalistischer Prosa, aber die theologischen Einsichten bleiben vollständig erhalten.
Wie dieser Leitfaden funktioniert
Jeder Abschnitt des Johannesevangeliums wird einzeln behandelt:
- Der biblische Text (Schlachter 2000 Übersetzung)
- Kerngedanke – die Hauptaussage des Abschnitts in einem Satz
- Schlatters Auslegung – neu geschrieben im Stil klarer, journalistischer Prosa
- Theologische Tiefe – ohne akademisches Fachchinesisch
- Verständliche Struktur – mit Zwischenüberschriften und klaren Gedankengängen
- FAQ-Block – häufige Fragen zum Abschnitt beantwortet
Das Ziel: Dass jeder Bibelleser Schlatter verstehen kann.
Alle Kapitel im Überblick
Kapitel 1: Der Prolog
1. Das Wort wurde Fleisch (Johannes 1,1–18)
Kerngedanke: Jesus ist nicht nur ein besonderer Mensch. Er ist Gott selbst, der Mensch wird – das ewige Wort, durch das alles geschaffen wurde, tritt in die Welt ein.
Der Anfang des Evangeliums ist gewaltig. Johannes beginnt nicht mit Bethlehem, sondern mit der Ewigkeit. “Im Anfang war das Wort.” Das ist keine Poesie. Das ist Theologie von höchster Klarheit.
Das Wort, das die Welt erschuf, tritt in die Welt ein. Gott wird Mensch. Das Licht leuchtet in der Finsternis. Johannes zeigt uns von Anfang an: In Jesus begegnen wir keinem Propheten, keinem Weisen – sondern Gott selbst.
Status: ✅ Verfügbar
Zuletzt aktualisiert: November 2025
2. Das Zeugnis des Täufers (Johannes 1,19–34)
Kerngedanke: Johannes der Täufer tritt zurück, damit Jesus sichtbar wird. Sein Zeugnis: “Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt trägt.”
Johannes der Täufer ist kein Prediger im stillen Winkel. Er ist eine öffentliche Figur. Die religiöse Elite schickt eine Delegation: “Wer bist du?” Seine Antwort ist klar: Ich bin nicht der Christus. Ich bin nur eine Stimme.
Aber dann kommt Jesus. Und Johannes sagt jenen Satz, der alles verändert: “Siehe, das Lamm Gottes.” Johannes erkennt, dass Jesus der ist, auf den Israel gewartet hat – und mehr noch: das Opferlamm, das stellvertretend für die Schuld der Welt eintritt.
Status: ✅ Verfügbar
Zuletzt aktualisiert: November 2025
3. Die ersten Jünger (Johannes 1,35–51)
Kerngedanke: Jesus ruft nicht – er wird entdeckt. Die ersten Jünger folgen ihm, weil sie erkannt haben, wer er ist.
Johannes erzählt nicht von einem dramatischen Berufungsakt. Jesus verkündet nicht: “Folge mir!” Die ersten Jünger kommen zu ihm, weil sie suchen. Weil sie fragen. Weil Johannes der Täufer auf ihn zeigt.
“Was sucht ihr?” – Das ist Jesu erste Frage. Und dann: “Kommt und seht.” Einladung statt Befehl. Entdeckung statt Zwang. So beginnt die Jüngerschaft.
Status: ⏳ In Arbeit
Geplante Veröffentlichung: Dezember 2025
Kapitel 2: Die ersten Zeichen
4. Die Hochzeit zu Kana (Johannes 2,1–11)
Kerngedanke: Das erste Zeichen Jesu offenbart seine Herrlichkeit – und zeigt, dass er gekommen ist, um die Freude zu vollenden.
Jesu erstes Zeichen ist keine Heilung. Es ist keine Dämonenaustreibung. Es ist die Verwandlung von Wasser in Wein auf einer Hochzeit. Ein Zeichen der Freude. Ein Zeichen der Fülle.
Johannes nennt es ein “Zeichen” – nicht nur ein Wunder. Es zeigt etwas. Es offenbart etwas. Was? “Er offenbarte seine Herrlichkeit.” Die Herrlichkeit des Sohnes Gottes, der gekommen ist, um alles neu zu machen.
Status: 📅 Geplant
Geplante Veröffentlichung: Januar 2026
5. Die Tempelreinigung (Johannes 2,12–25)
Kerngedanke: Jesus beansprucht Autorität über den Tempel – und damit über das religiöse Zentrum Israels.
Jesus geht in den Tempel. Und was er dort sieht, empört ihn: Ein Marktplatz. Geschäfte. Handel. Der Ort, der Gottes Gegenwart symbolisieren sollte, ist zur Kommerzzone geworden.
Er macht eine Geißel. Er treibt die Händler hinaus. “Macht das Haus meines Vaters nicht zu einem Kaufhaus!” Die religiöse Elite ist schockiert: “Welches Zeichen zeigst du uns?” Seine Antwort ist rätselhaft: “Brecht diesen Tempel ab, und in drei Tagen werde ich ihn aufrichten.” Sie verstehen nicht. Aber nach seiner Auferstehung werden die Jünger begreifen: Er sprach von seinem Leib.
Status: 📅 Geplant
Geplante Veröffentlichung: Januar 2026
Kapitel 3–21
Weitere Kapitel folgen kontinuierlich. Die vollständige Auslegung des Johannesevangeliums umfasst etwa 50–55 Artikel und wird bis Ende 2025 abgeschlossen sein.
Nächste geplante Abschnitte:
- Nikodemus und die Wiedergeburt (Joh 3,1–21)
- Die Frau am Brunnen (Joh 4,1–42)
- Die Heilung am Teich Betesda (Joh 5,1–18)
- Die Rede über das Brot des Lebens (Joh 6)
- Jesus als das Licht der Welt (Joh 8,12–59)
- Die Auferweckung des Lazarus (Joh 11)
- Die Abschiedsreden (Joh 13–17)
- Passion und Auferstehung (Joh 18–21)
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Was dich erwartet
Theologische Tiefe
Schlatters Auslegung ist keine oberflächliche Lektüre. Er denkt nach. Er wägt ab. Er zeigt Zusammenhänge. Er entfaltet die Lehre.
Aber er tut das nicht um der Theorie willen. Sondern damit wir verstehen. Damit wir Jesus begegnen. Damit wir glauben.
Historischer Kontext
Schlatter kannte den jüdischen Hintergrund wie kaum ein anderer. Er hatte rabbinische Literatur studiert. Er verstand die Erwartungen Israels. Er konnte zeigen, wie Jesus in diese Welt hineinsprach.
Das macht seine Auslegungen reichhaltig. Man lernt nicht nur, was der Text sagt, sondern auch, was er damals bedeutete – und was er heute bedeutet.
Geistliche Anwendung
Schlatter las die Bibel nicht als neutraler Beobachter. Er las sie als Glaubender. Als einer, für den die Schrift Gottes Wort war. Lebendig und wirksam.
Diese geistliche Dimension durchzieht seine Auslegung. Er fragt nicht nur: Was bedeutet das? Sondern auch: Was fordert das von uns? Wie verändert das unser Leben?
Häufig gestellte Fragen
Muss ich das Johannesevangelium schon kennen?
Nein. Jeder Abschnitt wird so erklärt, dass auch Einsteiger ihn verstehen. Der Bibeltext wird komplett zitiert (Schlachter 2000), dann folgt die Auslegung. Vorkenntnisse sind hilfreich, aber nicht nötig.
In welcher Reihenfolge sollte ich lesen?
Am besten chronologisch – von Kapitel 1 bis 21. Das Johannesevangelium baut aufeinander auf. Themen, die am Anfang angedeutet werden, entfalten sich später. Aber jeder Abschnitt ist auch für sich verständlich.
Wie oft erscheinen neue Kapitel?
Aktuell etwa wöchentlich ein neues Kapitel. Bei längeren Abschnitten (z.B. die Abschiedsreden in Joh 13–17) kann es auch zwei Wochen dauern. Über neue Veröffentlichungen informieren wir auf der Startseite.
Kann ich die Texte für meine Bibelgruppe verwenden?
Ja, ausdrücklich! Alle Texte sind für nichtkommerzielle Zwecke frei verwendbar: Bibelgruppen, Hauskreise, Predigtvorbereitungen, persönliches Studium. Bei kommerzieller Nutzung (z.B. Buchpublikation) ist eine Genehmigung erforderlich.
Bleibt Schlatters Theologie erhalten?
Ja. Die theologische Substanz wird nicht verändert. Was sich ändert, ist nur die Sprache: Statt verschachtelter Sätze und altertümlicher Begriffe gibt es klare, moderne Prosa. Bei theologisch strittigen Punkten werden auch andere Sichtweisen erwähnt.
Welche Bibelübersetzung wird verwendet?
Die Bibelzitate stammen aus der Schlachter 2000 Übersetzung – textgenau und gut lesbar. Aber Schlatters Auslegung basiert auf dem griechischen Urtext und gilt für alle wortgetreuen Übersetzungen (Luther, Elberfelder, etc.).
Wo finde ich Schlatters Originaltext?
Schlatters “Erläuterungen zum Neuen Testament” sind als Nachdruck erhältlich (SCM R.Brockhaus, CLV) und teilweise online verfügbar (Projekt Gutenberg, Archive.org). Sie sind gemeinfrei. Aber sie sind sprachlich schwer zugänglich – daher diese Neubearbeitung.
Gibt es auch andere Evangelien von Schlatter?
Ja, in Planung! Nach dem Johannesevangelium folgen Matthäus, Markus und Lukas (geplant 2026). Auch der Römerbrief und weitere neutestamentliche Bücher sind in Vorbereitung.
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Zuletzt aktualisiert: November 2025





